Sternwarte Weisbach
 

Historie der Sternwarte Weisbach

Die Idee zur Errichtung einer Sternwarte im Hohen Odenwald entstand im Jugendlabor Guttenbach für Naturwissenschaft und Technik. Diese Einrichtung wurde in Guttenbach von den Eheleuten Monika und Michael Stöhr nach Beendigung ihrer wissenschaftlichen Laufbahn am Deutschen Krebsforschungszentrum gegründet und widmete sich der Vermittlung von MINT-Kenntnissen an Jugendliche und Heranwachsende. Für den Physiker Stöhr war die Astronomie eine der ersten und fundamentalsten Disziplinen des Menschen in seinem Bestreben zum Verständnis der Welt. Bei der Beschäftigung mit ihr begegnet man den klügsten Köpfen und faszinierendsten Gedanken über das Universum und die astrophysikalische Forschung ist dabei sehr oft der Wegbereiter für bahnbrechende Entwicklungen in MINT-Bereichen. Das Jugendlabor sollte daher auch astronomische Bildungsarbeit leisten.

Für astronomische Aktivitäten benötigt man eine Sternwarte und diese nicht im Tal bei Guttenbach sondern auf einem Berg in der Nähe im Hohen Odenwald. Als Sauerländer liebte Stöhr Hausschlachtungen und für diese war Gustaf Kessler, Vater des ehemaligen Ortsvorstehers Reinhard Kessler in Weisbach zuständig. So lag es nahe, ihn mit der Idee zum Bau einer Sternwarte vertraut zu machen und zu gewinnen. Seiner Begeisterung und tatkräftigen Unterstützung bei den dann erfolgenden behördlichen Anfragen und Anträgen, die teilweise äußerst mühselig waren, ist die Verwirklichung des Projektes “Jugendsternwarte Weisbach“ zu verdanken.

Als größtes Problem erwies sich das Finden eines geeigneten Standortes, der für Landratsamt und Naturschutzbehörde tolerabel war. Es dauerte Monate mit Sitzungen im Landratsamt bei Landrat Dr. Brötel sowie mit dem Naturschutzbeauftragten vor Ort bis eine Zusage zum Antrag auf den Bau einer Sternwarte erfolgte. Zum Gelingen leisteten auch die Sternengucker Binau unter der Leitung von Klaus Müller-Blask ein gerütteltes Maß an Engagement. Christoph Mechler von der Gemeinde Waldbrunn war am Erfolg eines solchen Antrages maßgeblich beteiligt. Die Familie Speiser erkannte den Bildungsauftrag einer solchen Einrichtung für den gesamten Gemeindeverband Waldbrunn und war bereit, das ausgewählte Grundstück am ehemaligen Wasserhochbehälter zu verkaufen. Nach Überwindung vieler weiterer Stolpersteine wurde Ende 2012 der “Rote Punkt“ zugeteilt und im Februar 2013 das Schnurgerüst gezogen (Bild 1). 

Bild 1: Schnurgerüst

Der Bau war in zwei Phasen geplant. Zwei Container wurden angeschafft, von denen einer als Seminarraum für Besucher und Demonstrationen dient und der andere zur Aufnahme von Büro, Bibliothek und Personal. 

Bild 2: Container am Scholl-Haken

Eine Kuppel zur Aufnahme eines Teleskops grenzt an die beiden Gebäudeeinheiten. In einem zweiten aber späteren Abschnitt sollte noch eine Laborwerkstatt und zweite Kuppel dazu kommen. Phase eins wurde in 2013 verwirklicht (Bild 3). 

Bild 3: Mannschaft Kuppelaufbau

Bild 4: Überdachung Container

Sechs Jahre später waren die Arbeiten an Phase zwei beendet und führten zu dem heutigen aktuellen Stand. (Bild 5 und Bild 6). 

Bild 5: Gesamtansicht nach Westen

Bild 5: Gesamtansicht nach Osten

Mittlerweile wurde der Neckar-Odenwald-Verein für Astronomie e.V. gegründet, dessen Domizil die Sternwarte Weisbach ist und sich neben der Verfolgung persönlicher astronomischer Interessen seiner Mitglieder weiteren Aktivitäten widmet: 

  • Bildungsangebote für die Bevölkerung
  • Einbindung in die touristischen Belange des Gemeindeverbandes Waldbrunn
  • Veranstaltung regelmäßiger Besuchertage
  • Bereitstellung von Führungen bei entsprechenden Anfragen.

Die Eheleute Stöhr haben mittlerweile ihr bisheriges Kommando aus Altersgründen an
einen würdigen Nachfolger übergeben.

Stand Sommer 2023, Michael Stöhr

 
 
 
 
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